Umwelthauptstadt ade?

Hamburg
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Noch gar nicht lange ist es her, da feierte sich die schönste Stadt der Welt als Umwelthauptstadt. Doch was ist seit dem aus der grünen Metropole an der Elbe geworden?

 

Dass Stickoxide schädlich für Menschen sind, darüber gibt es Einigkeit unter Medizinern. Die Gase entstehen, wenn Schiffs- oder Automotoren, insbesondere Dieselmotoren, Mineralöle verbrennen. Ob nun auf Hamburgs Straßen oder im Hamburger Hafen: Hamburgs Verkehr produziert viel davon. Zu viel, sagt nun die EU-Kommission.

 

 

Überhöhte Werte an Hauptstraßen

 

An vier Hauptverkehrsadern der Stadt meldeten Messstationen regelmäßig überhöhte Werte, sagt Kerstin Graupner, Sprecherin der Umweltbehörde: "Überschreitungen gab es in der Max-Brauer-Allee, der Kieler Straße, der Stresemannstraße und der Habichtstraße. Dort wurde jeweils der EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft übertreten."

Dabei könnte die Stadt es den Einwohner nachmachen und LED Beleuchtung installieren, um einen Anstoß für die Umwelt zu zeigen.


EU zeigt Hamburg die Rote Karte


Seit Jahren verletzt die Stadt diesen Grenzwert, den Brüssel bereits 2010 vorgab. Ende vergangenen Jahres hat Hamburg zwar nochmal einen Luftreinhalteplan an die EU-Kommission geschickt. Doch die Bemühungen des Senats gehen der EU-Kommission nicht weit genug. Deshalb hat Hamburg jetzt, zusammen mit 34 weiteren deutschen Städten, aus Brüssel die Rote Karte erhalten. Die EU droht Deutschland mit einem millionenschweren Verfahren.

 

200.000 Hamburger könnten klagen

 

Betroffen von überschrittenen Stickoxid-Werten ist der Großteil des Hamburger Stadtgebiets innerhalb des Ring Zwei, auch Harburg kommt schlecht weg. "Mehr als 200.000 Menschen leben in diesen Stadtteilen", sagt Manfred Braasch von der Umweltorganisation BUND. Sie könnten das Recht auf saubere Luft nun einklagen: "Es gibt ja Maßnahmen, um die Luft in Hamburg zu verbessern. Und wenn sich die betroffenen Bürger zur Wehr setzen, wird es die Politik dazu bringen, diese Maßnahmen endlich zu ergreifen." Notwendig sind laut BUND unter anderem eine City-Maut und eine Umweltzone. Beides auch ein guter Aufhänger um über E-Mobilität nachzudenken. Beginnen Sie selbst, Ihre Mobilität zu hinterfragen! Welche Strecken können Sie künftig ggf. mit dem Pedelec oder dem E-Scooter zurücklegen?

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