Der Erstkontakt ist etwas holperig, man möchte sagen: ,,Was bist Du? Ein geschrumpfter SUV oder ein aufgegangener Kompaktwagen?'' Die Antwort darauf können wir uns am Ende selber liefern. Erst einmal eint alle das Gefühl: Der fällt auf.
Also einsteigen und los gehts. Doch halt, wo muss der ,,Zündschlüssel'' denn hin?
Gar nicht. Oder neudeutsch: keyless. Sprich den Schlüssel in der Hosentasche erkennt das Auto im Umkreis von 3m bereits, dass es gleich losgehen kann/wird.
Also Fuß auf die Bremse als erfahrener Automatikfahrer und Start gedrückt. Im Tachodisplay starten die digitalen Anzeigen ein Feuerwerk als wenn die Enterprise gleich das Dock verlässt. Auch im 8 Zoll Display in der Mittelkonsole sind wahrlich viele Features versteckt. Wir lernen die einseitig abschaltbare und zeitprogrammierbare Klimaanlage genauso kennen wir ein DAB Autoradio. Also entscheiden wir uns für Pop Musik, die glasklar aus den Hochtondomen dringt.
Hier ein entscheidender Tip: Im elektronischen Handbuch sollten Sie vor Fahrtantritt stöbern, da es sonst schwer ist den Überblick zu gewinnen.
Nun aber los Richtung Autobahn. Tempo 120 und Tempomat eingeschaltet. Anschließend werden erst einmal alle Displays auf Verbrauchsanzeigen gestellt denn das serienmäßige Navi brauchen wir nicht in unserem Revier. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 145 km/h und somit ist der KIA gut autobahntauglich. Nach 12 km ab in die City.
Der obligatorische Ampel kickdown fällt aus, denn wir wollen verbrauchsorientiert testen. Der X5 Fahrer neben uns ist trotzdem so angetan, dass er den Start verpasst und ausgehupt wird. Tag gerettet. Er dachte bestimmt: ,,schon wieder so ein i3 Spinner.‘‘
Der KIA lässt sich sehr schön und unaufgeregt durch den Stadtverkehr bewege und zugegebenermaßen sind die 81 kW an Board dafür nicht unbedingt notwendig. Die nächsten Stromtanken werden übrigens immer im Navi mit angezeigt, es gibt also eine visuelle Sicherheit. Zusätzlich lässt sich aber auch die Navi programmieren, die Streckenplanung immer abzugleichen mit der möglichen Erreichbarkeit der Ladesäulen. Somit entfällt die Notwendigkeit, einen 2. Offizier einzuarbeiten…
Das Auto ist im Innenraum natürlich extrem leise, nur deshalb fällt uns ein klapperndes Gurtschloss im Fonds auf. Der Innenraum ist für 4 Personen sehr geräumig und auch hoch, die 285 Liter Kofferraum laden nicht für weite Reisen ein, der Wochenendeinkauf stellt aber kein Problem dar.
Jetzt wo die Proberunde zu Ende geht, steht auf der Anzeige 18,1 kWh. Übernommen hatten wir den KIA mit 20,2 kWh. Da hatte wohl jemand einen schweren Fuß. Ob die 14,7 kWh/100km des Herstellers realistisch zu erreichen sind, ist schwer zu sagen. Eine Reichweite von 150-170 km sollte aber gut erreichbar sein. (Herstellerangabe bis zu 212 km)
Nach 40 km stehen wir also wieder auf dem Parkplatz und haben ein Fazit:
Der KIA Soul EV ist ein sehr stylisher und techn. aufgeladener Stadtwagen. Wer auf sehr gut ausgestattete Stromer wie den BMW i3 ein Auge geworfen hat, sollte diesen Typ unbedingt kennenlernen. Die Leistung ist immer mehr aus ausreichend. Dazu kommt der Preis mit etwas mehr als 30.000 € und der Komplettausstattung. Dafür gibt es eben keinen i3. Und auch keine 7 Jahre Garantie wie bei KIA.
Für Probefahrten können Sie gern mit uns in Verbindung treten.
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