NISSAN e-NV200 im Praxistest

NISSAN e-NV200
NISSAN e-NV200

Als elektromobiles Unternehmen ernten wir bei WattRad oft Stirnrunzeln, wenn unser Servicemobil aus dem Hause FIAT mit seinem 1,6 Liter Dieselmotor auf den Hof knattert…


Seinerzeit fehlte es aber auch im Markt an Alternativen. Doch seit einiger Zeit gibt es den Nissan NV200 als Stromer.


Einmal in der ,,zivilen‘‘ 7 Sitzer Variante oder als Kastenwagen.


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Wir testeten jetzt 3 Tage lang die Kastenvariante. Das äußere Design des Kartons ist recht gefällig, das Chassis stammt vom Nissan Leaf. Die Ladelänge hinten wird mit 1,84 m angegeben wobei die unteren 20 cm auch 2m lange Bretter vertragen würden.


Die erste Einsatzfahrt war die Abholung eines Kundenscooters. Der passte ganz gut rein, wenn auch in der Breite kein zweiter mal eben daneben gegangen wäre. Positiv zu erwähnen sind die beidseitigen Schiebetüren die das Verzurren im vorderen Bereich deutlich erleichtern.

Die Ladehöhe hinten ist angenehm niedrig.


Kommen wir zum Fahreindruck.


Der Nissan e-NV200 hat das gleiche Antriebskonzept wie der Nissan Leaf. Mit 81kW sehr großzügig motorisiert. Das führt dazu, dass der Kickdown die Fuhre beschleunigt wie von der Tarantel gestochen. Das sorgt zwar für Staunen bei anderen Verkehrsteilnehmern, ist aber für Transporter nicht erstrebenswert.


Negativ fällt uns insbesondere das Fahrwerk auf was sich im häufigen Nickverhalten befindet, dieser Umstand resultiert wohl auch aus den Blattfedern an der Hinterachse. Dieses wurde auch bei Beladung nicht besser.


Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 135 km/h und die Reichweite wird bei 145 km angegeben. Dank dem Energiedisplay wird jederzeit angezeigt welche Aggregate gerade wie viel Reichweite,,vernichten‘‘.


Aus unserem Praxistest heraus sehen wir die realistische Reichweite bei  70-90km. Überhaupt fühlt sich der Nissan in der Stadt am wohlsten. In der Fahrstufe B (Bremsrückgewinnung) wird der Ehrgeiz geweckt, ohne Betriebsbremse  mit dem Verkehr mitzuschwimmen. Und durch diesen passiven Fahrstil belohnt der Fahrer sich automatisch mit höherer Reichweite.

Im zuschaltbaren ECO Modus geht die Leistung deutlich runter für unseren Eindruck aber immer noch genug für den innerstädtischen Verkehr.


Laden lässt sich der Transporter mit 6,6 kW am Stecker 1 oder halt mit Adapter. Eine 22 kW Ladung wie bei den PSA Fahrzeugen ist so nicht möglich. Fürs Schnelladen bleibt nur die CHAdeMo Buchse, allein die Ladesäulen dazu fehlen, denn TESLA lässt keine Fremdfahrzeuge zu.


Eine Rückfahrkamera ist serienmäßig, die Park Distance Control muss jedoch extra geordert werden. Aufpassen, denn ohne die PDC ist Ärger im Rückwärtsgang vorprogrammiert.


Die Heizung und Kühlung dieses Nissans kann programmiert werden, so dass der Wagen im Winter bereits vor Abfahrt geheizt ist oder im Sommer gekühlt. Dies passiert besser mit eingestecktem Ladekabel, da sonst schnell 3-5 kW für diesen Vorgang draufgehen.


Ein Fazit: Mit dem Nissan e-NV200 ist den Japanern ein Fahrzeug gelungen, was sich durchaus für Familien (SUV-Ersatz) oder auch Gewerbebetriebe eignet. Die meisten Alltagsverkehre finden unterhalb der techn. Reichweite dieses Fahrzeugs statt und mit einer Wallbox sind auch relativ schnell einige kWh wieder ,,aufgetankt‘‘. Die Ausstattung  ist wie bei vielen E-Cars sehr üppig. Wir raten also interessierten Stadtbewohnern zu einer Probefahrt und danken an dieser Stelle dem Autohaus Günther für die Unterstützung.

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Kommentare: 1
  • #1

    Klaus (Donnerstag, 16 Juli 2015 11:04)

    Mich interessiert diese Fahrzeug, weil es für unseren Betrieb sehr gut geeignet erscheint.
    Wichtig war zu wissen, dass Klima und Heizung programmiert werden können und somit vor der fahrt am Stromkabel hängend aktiv werden .
    Danke für den Bericht !